Latein

„Wozu soll mein Kind eine Sprache wie Latein lernen?“ – Mit dieser Frage werden Unterrichtende dieses Faches häufig konfrontiert. Wenn auch Sie als Eltern sich diese Frage bereits gestellt haben, sind Sie hier nun an der richtigen Stelle angelangt, um eine Antwort zu erhalten.

Aus dem Lateinischen sind alle heute noch gesprochenen romanischen Sprachen (Italienisch, Französisch, Spanisch, Portugiesisch, Rumänisch) hervorgegangen. Lateinschülern fällt es somit in der Regel leichter, eine der o. g. Sprachen zu erlernen. Doch auch das Deutsche umfasst mehr aus dem Lateinischen stammende Wörter als man vielleicht geneigt ist zu denken:

Dt. Insel – Lat. insula Dt. Mauer – Lat. murus Dt. Nummer – lat. numerus: Und diese Liste könnte man beträchtlich erweitern.

Roemer

Es ist freilich nicht zu leugnen, dass sich das Erlernen des Lateinischen als einer Sprache, die in der Tat nicht mehr aktiv gesprochen wird, anders gestaltet als der Erwerb einer modernen Fremdsprache; Hauptziel des Unterrichts ist es, übersetzen, nicht sprechen zu lernen. Dadurch fördert das Fach Latein in hohem Maße die Fähigkeit, komplexe Sachverhalte zu analysieren und zu verstehen. Denn: Vor dem Übersetzen muss ein lateinischer Satz häufig in seine grammatikalischen Einzelteile zerlegt werden, um danach in die Muttersprache der Schüler transferiert werden zu können. Durch dieses Verfahren werden die Kinder auch für die grammatikalischen Strukturen der eigenen Sprache sensibilisiert. Latein schult das logische Denken. Nicht zuletzt lernen die Schüler im Lateinunterricht die korrekten Bezeichnungen für grammatikalische und syntaktische Phänomene kennen.

Nach der Spracherwerbsphase mit dem Lehrbuch erhalten die Schüler in Klasse 9 erste Einblicke in das weite Spektrum der antiken Weltliteratur, welche die Grundlage für das literarische Kulturschaffen bis in unsere Gegenwart hinein bildet. Ein tiefgreifendes Verständnis des neueren literarischen und kulturellen Schaffens ist folglich ohne Auseinandersetzung mit den antiken Wurzeln im Grunde nicht zu erlangen, haben doch so große Namen wie Johann Wolfgang von Goethe und Friedrich Schiller, aber auch Thomas Mann oder Hermann Hesse die antiken Stoffe in ihren Werken wiederaufgenommen. – Latein hängt unmittelbar mit unserer Gegenwart zusammen, das sollte man sich immer wieder vor Augen führen.

Alea iacta est („Der Würfel ist gefallen“) oder veni, vidi, vici („Ich kam, sah und siegte“) – Wer, der Latein gelernt hat, verstände diese berühmten Aussprüche Caesars nicht? – Lateinunterricht vermittelt also im wahrsten Sinne des Wortes Allgemeinbildung. So versuchen wir, die Fachschaft Latein am ÜWG, neben dem Sprachunterricht auch stets die kulturellen, gesellschaftlichen und politischen Themen des Latein-Lehrbuchs aufzugreifen und den Schülern einen Einblick in die mannigfaltigen Aspekte der antiken Lebenswelt zu geben. Um ebendiese mit der gegenwärtigen Lebenssphäre der Schüler zu verbinden, veranstalten wir Exkursionen (beispielsweise in das römische Mainz – Mogontiacum oder zu aktuellen Museumsausstellungen in der Region), die den Schülern verdeutlichen, wie greifbar die römische Kultur auch heute noch, 2000 Jahre nach ihrem Höhepunkt, erlebt werden kann.

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